Methode und Mechanik - Was ist der Unterschied?
Dieser Text ist eine kleine Leseprobe aus "Workshop Mechanics" und stellt einen Kerninhalt des Buches vor: die Mechanik. Dieses Konzept hilft dir nicht nur beim Umgang mit einer schier endlosen Anzahl von Workshop-Methoden, sondern auch dabei, eigene Methoden zu entwickeln.
Mechanik: Methoden neu verstehen
Bislang haben wir Workshops, Teilnehmende und Methoden eher aus einer psychologischen Perspektive betrachtet. Methoden haben auch eine technische Dimension - sie funktionieren auf eine bestimmte Weise, das heißt, sie werden auf eine bestimmte Weise ausgeführt. Beispielsweise werden Klebezettel beschrieben und gruppiert, Diagramme gezeichnet oder Rollenspiele abgehalten. Auf dieser einfachen, funktionalen Ebene ähneln sich viele Methoden sehr stark. Daher lassen sich einige wenige Funktionsweisen ableiten, unter denen sich jeweils eine ganze Reihe von Methoden zusammenfassen lassen. Eine solche methodenübergreifende Funktionsweise nenne ich Mechanik. Der Begriff steht für eine technische Wirkungsweise.
Mechaniken bieten nicht nur den Vorteil, dass sich auch große Mengen an Methoden damit leicht ordnen und bewerten lassen. Ist ihre zugrunde liegende Funktionalität verstanden, lassen sich Methoden auch leicht entschlüsseln, anpassen oder gar neu entwickeln. Mechaniken können zudem frei kombiniert werden. Sie beschreiben lediglich die praktische Funktionsweise von Methoden und sind daher unabhängig von Inhalt oder Framing.
Vielleicht wirkt dieses Konzept der Mechanik auf den ersten Blick mehr wie eine abstrakte Idee als eine konkrete Hilfestellung. Ich bin sicher: Dieser Eindruck legt sich schnell, sobald wir uns ganz praktisch mit ihnen befassen. Dieses Buch stellt insgesamt neun Mechaniken und dafür beispielhafte Methoden vor. Mit ihnen können alle nur erdenklichen methodischen Bedürfnisse in Workshops abgedeckt werden.
Mechaniken gruppieren also einzelne Methoden. Anstatt sich also bspw. zehn Methoden zu merken, die Ideen sammeln und sortieren können, muss man nur eine Mechanik verstehen.
Und das sind alle 9 Mechaniken, die in "Workshop Mechanics" ausführlich vorgestellt werden:
- Erst Sammeln, dann Sortieren
- Visuelles Modellieren
- Satzergänzungen
- Assoziation stimulieren
- Rollenspiel
- Wahrnehmung entschlüsseln
- Bewertung nach Kriterien
- Pitch
- Abstimmung
Im Buch werden die einzelnen Mechaniken nicht nur erklärt und mit Beispielen aus der Praxis unterfüttert, sondern auch immer mit Beispiel-Methoden ergänzt. Also unabhängig davon, ob du einzelne Methoden suchst oder mit den Mechaniken etwas tiefer einsteigen möchtest, findest du im Buch Unterstützung für jede Phase eines Workshops.